Berlin 2030 klimaneutral – Eine einmalige Chance für Berlin
Liebe Gemeindemitglieder,
am 26. März haben wir Berlinerinnen und Berliner eine einmalige Chance. Beim Volksentscheid „Berlin 2030 klimaneutral“ können wir darüber abstimmen, ob die Stadt schon 2030 – und nicht, wie das bisher geplant ist, erst 2045, klimaneutral werden soll.
Ich möchte Sie dazu aufrufen, am 26. mit „JA“ zu stimmen. Es gibt so viele gute Argumente.
Zunächst, aber nur ganz kurz, das Negative:
Die Klimakrise ist die größte Bedrohung für Mensch und Schöpfung. Wenn wir nicht bald das Ruder herumreißen, drohen uns weltweit Ernteausfälle, Wasserknappheit, Naturkatastrophen und Fluchtbewegungen in noch nie dagewesenen Ausmaß. Schon jetzt leiden Millionen Menschen, vor allem im globalen Süden, unter veränderten klimatischen Bedingungen. Als Hauptstadt einer der reichsten und ältesten Industriestaaten sind wir gegenüber diesen Menschen, gegenüber der jüngeren Generation und deren Kinder und Kindeskinder in der Verantwortung, jetzt schnell und entschieden zu handeln.
Nun zum Positiven und dazu, wie ein klimaneutrales Berlin in 2030 aussehen könnte. Es ist gar nicht so schwer, sich das vorzustellen:
Unseren Strom erzeugen wir autark durch Solarenergie und eine Windenergie-Partnerschaft mit Brandenburg. Unsere Wärme kommt über Wärmepumpen und Fernwärmenetze fast kostenlos aus der Erde und nicht von Öl aus Russland oder Gas aus Katar. Die Kosten für Mieter*innen sind drastisch gesunken. Von den niedrigen Energiekosten profitieren auch lokale Unternehmen.
Die Stadt ist grüner und gegen Extremwetter gerüstet. Parks und Grünflächen wurden ausgeweitet, tausende schattige Bäume gepflanzt. Häuserbegrünung mildert Hitzewellen ab, überall in der Stadt stehen Trinkwasserbrunnen, Zisternen fangen Starkregenfälle auf. Glühende Asphaltwüsten sind verschwunden, die Stadt blüht auf. Wie in italienischen Kleinstädten spielt sich das Leben mehr auf der Straße ab. Lokale Geschäfte, Bars und Cafés profitieren, die Kieze leben.
Die Luft ist gesünder, der Autoverkehr dank des stark ausgebauten, günstigen und pünktlichen ÖPNV aufs Notwendigste reduziert. Die Straßen sind keine Gefahrenzone mehr für Radfahrer*innen, Renter*innen und Schulkinder.
Das alles ist machbar, das zeigen wissenschaftliche Prognosen. Jetzt geht es darum, den politischen Willen herzustellen und zu zeigen: Berlin übernimmt Verantwortung und erhält sich eine lebenswerte Stadt.
In ihrer Predigt im Berliner Dom sagte Luisa Neubauer: „Hoffnung ist harte Arbeit“. Das ist sicher richtig. Doch am 26. März sähen wir Hoffnung, so leicht wie noch nie. Mit einem einzigen Kreuzchen: „JA“ zum Volksentscheid Berlin 2030 klimaneutral.
Übrigens kann man auch jetzt schon ganz einfach und bequem per Briefwahl wählen. Die Unterlagen können hier beantragt werden: www.berlin2030.org.
Mit lieben Grüßen
Pfarrer Alexander Pabst