Fotoausstellung auf dem Herrfurthplatz
Wir hatten ein normales Leben. Ukraine 2006–2022
Berlin. Am 27. September 2022 wird an der Startbahn / Genezarethkirche die Ausstellung Wir hatten ein normales Leben. Ukraine 2006–2022 eröffnet. Über 20 internationale Fotograf*innen der Agenturen Focus (Hamburg) und MAPS (Brüssel) zeigen in Kooperation mit der Landeszentrale für politische Bildung Hamburg und Berlin, dem Mahnmal St. Nikolai, der Startbahn / Genezarethkirche und dem ZEITVerlag in einer Open-Air-Ausstellung Arbeiten aus der Zeit vor dem Krieg und aktuelle Bilder aus der Ukraine.
Die Wanderausstellung war auf ihrer ersten Station im Sommer in Hamburg zu sehen und zieht nun nach Berlin.
Wenn ich an die Ukraine denke, sehe ich meine Heimat in Flammen. Auch ich ersticke darin. Gerade jetzt ist die Ukraine für mich so wertvoll wie noch nie
zuvor. Gerade jetzt weiß ich: Heimat sind die Menschen, die eins werden, um
ihre Freiheit zu verteidigen. Der Preis dafür ist unermesslich hoch – das
Leben.
Kirill Golovchenko, Fotograf/Agentur Focus
Die russische Invasion in die Ukraine schien überraschend, war sie aber nicht. Dieser Krieg hat seine Wurzeln in der Geschichte der komplexen Beziehungen beider Länder. Er begann 2014, als die Russische Föderation die Krim annektierte. Der Konflikt setzte sich fort, indem Russland sich hinter den lokalen Separatisten im Donbas versteckte und somit nationalistische Spannungen schürte.
Die Umbrüche, die das Land seit vielen Jahren durchlebt, haben Fotograf*innen ausführlich dokumentiert. Überall im Land und in allen Teilen der Bevölkerung haben sie versucht, das Ausmaß der Probleme im Alltag einzufangen. Nach dem 24. Februar 2022 kehrten einige dieser Fotograf*innen in die Ukraine zurück. Andere haben sich angeschlossen, um die menschlichen Krisen zu dokumentieren, die aus dem bewaffneten Konflikt hervorgehen.
Zivilist*innen, die ein Hilfszentrum eröffnen, junge Soldaten, die an die Front geschickt werden, die Widerstandsfähigkeit der Bevölkerung, das Grauen einer zerbombten Stadt oder Geflüchtete, die von ihren Familien getrennt wurden … Die Fotograf*innen haben die unterschiedlichen Themen in den Fokus genommen – auf ihre eigene Weise und einander ergänzend. Mit der Verknüpfung von aktueller Berichterstattung und Archivmaterial der Agenturen Focus und MAPS bietet diese Ausstellung einen Einblick sowohl in das Leben in der Ukraine als auch in die Auswirkungen des Krieges. Mit einem respektvollen Blick kann die Fotografie Einblicke in Menschenleben geben, die von Konflikten erschüttert werden. Angesichts der Zerstörung hilft sie, die Erinnerung zu bewahren, damit wir niemals vergessen. (Text: Louis Van Ginneken)
Ausstellende Fotograf*innen:
Sebastian Backhaus, Daniel Berehulak, Massimo Berruti, Roman Bezjak, Kitra
Cahana, Emre Caylak, Roland Geisheimer, Kirill Golovchenko, Andrej
Krementschouk, Sergey Maximishin, Justyna Mielnikiewicz, Mark Mühlhaus, Daniel
Müller, Dominic Nahr, Alessandro Penso, Julius Schrank, Maxim Sergienko, Éric
Vazzoler, Thomas Victor, John Vink, Marlena Waldthausen
Details
Wir hatten ein normales Leben. Ukraine 2006–2022
6. Oktober 2022 bis 16. November 2022, täglich
Startbahn / Genezarethkirche, Herrfurthplatz 14, 12049 Berlin
In deutscher, englischer und ukrainischer Sprache
Eintritt frei
Kontakt
Für Bildmaterial sowie weitere Informationen über die Ausstellung
focus@agentur-focus.de
040 / 450 22 30